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21.05.2012 ein schlimmer Tag

Tief im Inneren hoffte ich immer, ich würde niemals in diese Situation gelangen, wo ich einst über das Leben entscheiden müsste...

Ich wünschte mir, dass es noch viele viele Jahre dauern würde, bis ich diese Entscheidung treffen müsste, oder aber am besten, ich müsste diese Entscheidung niemals treffen...

 

Doch wenn man sich dazu entscheidet, einem Tier ein Leben bei sich zu geben,

muss/sollte man sich vorher bereits im klaren sein, das eines Tages die Zeit des Abschieds kommt...

 

dies ist leider leichter gedacht, als wirklich verinnerlicht und verstanden...

 

 

 

 

 

 

 

21.05.2012 Morgens bis Mittags

schon 2 Tage warst du wiedermals "lustlos" und hattest wenig apetit. du mochtest dich nicht viel Bewegen....

Bereits seid Januar 2012 waren wir mit dir stets beim Tierarzt. Du hattest zeitweise immer wieder Fieberschübe, auch heute hattest du erneut leicht fieber.

Da unser Tierarzt auf einen eventuellen Herzfehler bei dir tippte, stand bei uns fest, das wir gern ein Röntgenbild von dir machen lassen möchten, um genaueres wissen zu können.

Wir entschlossen uns mit dir dafür direkt in die Tierklinik Braunschweig zu wollen, dafür baten wir unseren Tierarzt, uns eine Überweisung auszustellen.

Wir bekamen auch gleich direkt am 21.05.2012 um 15.00Uhr einen Termin für dich.

 

So machte dein Herrchen auf der Arbeit eher feierabend, und ich packte dich ins Auto und fuhr mit dir zu Herrchen, wo wir dann von dort aus gleich weiter fuhren....

 

damals begann alles mit dir in dieser Praxis....

Heute sollte hier alles enden. Denn was uns

an diesem Tag geschah, sitzt noch heute

mit riesigem Schmerzen in unseren

beider Herzen... Noch heute fragen sich

dein Herrchen und ich uns, was wäre wenn?

 

21.05.2012 Nachmittags gegen 15.00Uhr

Nun war es soweit... wir waren angekommen und warteten gemeinsam mit dir auf den Aufruf, das wir zum Tierarzt dürften... Wärend wir warteten, kamen zwei Damen aus einem Zimmer. Sie sahen bedrückt und traurig aus... sie gingen vor Die Tür.... Als sie nach kurzer Zeit wieder hinein kamen, liefen ihnen die Tränen, und sie erzählten einer Tierarztassistentin, das sie Ihren Hund gehen lassen möchten...

 

Ich sah dich an mein Lieber Nanuk, ich nahm dich in den Arm, streichelte dich und sagte noch zu dir und Steffen, wie leid es mir für die Damen tut und ich froh bin, dass man einen eventuellen Herzfehler ja mit Medikamenten einstellen könnte und damit weiterleben kann, also, das wir dich defenitiv wieder mit nach Hause nehmen würden...

 

Der Aufruf kam, wir gingen frohen Mutes, mit der Hoffnung, dir nun endlich helfen lassen zu können hinein in das Zimmer.

Es war ein recht kleines Zimmer, darin war ein Tisch und ein Schrank, daneben stand ein Ultraschagglerät.  Die Fenster rolladen waren herunter gezogen und das Licht war an, es standen 3 Junge damen, ich denke es waren die Assistentinnen/Tierarzthelferinnen, sowie die leitende Tierärztin. 

Wir wurden höflich über dich gefragt, wo du her kämest, über deine Vorgeschichte, und auffälligkeiten... Dann hörte sie dich einmal ab, tastete dich ab, misste Fieber und meinte, das sich das alles andere als gut anhört bei dir, daher schlug sie uns eine Röntgenaufnahme vor... Diese willigten wir sofort ein, wir wollten ja wissen, was dich so sehr quälte!

 

Ganz tapfer bist du mit den dir völlig Fremden mitgegangen. Und hast ganz still gelegen beim Röntgen erzählten sie uns hinterher, als sie dich wieder zu uns ins Behandlungszimmer brachten.  Auch zeigten sie uns gleich direkt die Röntgenaufnahmen.... Diese schnürten uns das erste mal unseren Hals zu...

Dort wo eigentlich hätte deine Lunge sein müssen, konnte man nichts erkennen. Irgendetwas war in dir, eine Flüssigkeit oder sowas, was genau so eine dichte hatte, wie das Herz, eine Dichte, durch die man nicht Röntgen konnte... Um nun weiteres erfahren zu können, legten sie dir nach Absprache mit Steffen und mir einen Zugang, und versuchten etwas von der Flüssigkeit/dem Sekret abzusaugen.

Dies alles liest du über dich ergehen, ohne das sie dich betäuben mussten.

 

Du warst so verdammt artig!!!! Du warst so verdammt Tapfer!!!! Wir waren so stolz auf dich!!!!

Sie entnahmen dir gute 250ml Flüssigkeit. Sie pieksten dich mit Nadeln, um an die Stellen der Flüssigkeit zu kommen und diese Absaugen zu können, durch Ultraschall konnten wir alles mitverfolgen...  Auch erklärte uns die Ärztin immer nett, was sie dort gerade tat.

Ich scherzte mal wieder und sagte lächelnd zu dir und Steffen: "Hey, Nanuk, heute abend kannst du Nero so viel berichten, awie tapfer du hier warst und wo du warst.."

Darauf antwortete die Oberärztin aber leider, dass es nicht fest stünde ob du heute überhaupt noch Nach hause könntest...Ich dachte da an einen nächtlichen Aufenthalt zur beobachtung oder so... doch schon bald stellte sich heraus, ich hatte falsch gedacht...

 

Erneut wurden wir gefragt, ob wir damit einverstanden wären, diese Flüssigkeit direkt gleich im Labor testen zu lassen. Noch dazu sagte sie uns, damit wir genauer bescheid wissen könnten, wo und wie diese Flüssigkeit in ihm ist, er ins CT müsste. Die Kosten waren uns egal, wir stimmten sofort ein! Wir wollten einfach alles tun, was in unserer Macht stand, um ihm vielleicht helfen zu können.

Nun hieß es für uns, einen moment lang warten.

So ein Moment kann so verdammt lang sein!

 

Schon in diesem Moment schossen uns die Tränen in die Augen...

Nun kamen auch die Gedanken, dich heute vielleicht für immer verlieren zu können!

Diese Gedanken waren so verdammt grausam!

Es tat so weh! zuerst dachte ich an mich... ich dachte daran, dass ich IMMER sagte, falls der fall einmal eintrifft, das wir die Entscheidung treffen müssen, das ich dich noch einmal mit nach Hause nehme, und dir einen letzten wunderschönen Tag bereite... Ebend einen richtigen Abschied...  Ich hatte nicht weiter gedacht, da in diesem Moment die Stimme ertönte, die uns wieder in den Behandlungsraum rief...

 

Die CT Ergebnisse und das Laborergebnis waren da. Laborergebnis... es war Eiter... und es war auch ein sehr hoch bakterieller Eiter...

 

CT Ergebnis... : Der Eiter hatte sich bereits mit einem deiner Lungenlappen verschmolzen. Ebenso war ein Lungenflügel angegriffen, auch der Strang, wo die Aterie, die Luft und die Speiseröhre entlang läuft, war entzündet und stark angeschwollen...

 

Dann kamen die Möglichkeiten und Risiken....

Es gab die Möglichkeit, dass man dich operieren lies. Allerdings wurden wir darauf hingewiesen, das dies eine sehr schwierige OP wäre, man nicht genau sagen könnte, ob man alles entfernen könnte und die Chancen, dass du es geschafft hättest, waren sehr gering.

Hinterher hättest du gut über ein halbes Jahr lang Antibiotikum bekommen müssen, wobei hier nicht garantiert gewesen wäre, dass es dort auch ankommt, wo es eigentlich hin müsste im Körper, da dies eine sehr schlechte Stelle wäre.

Hättest du die OP geschafft, hättest du vielleicht noch ein paar jahre? Monate? gehabt.... doch wären diese Tage dann wirklich lebenswert???

 

Wir wurden gefragt ob wir uns noch einmal in ruhe beratschlagen wollen würden... dies taten wir auch... Wir gingen vor die Tür... wir riefen meine Familie an... wir wollten nach einem Rat fragen... doch in dieser Situation ist wohl ein jeder ratlos, was auch verständlich ist. 

 

Steffen und ich sahen uns an, tränen in den Augen... Auch wenn wir das Geld hatten, dich operieren zu lassen, so hätten wir für UNS gehandelt. Ich machte Steffen klar, dass es nicht gerecht wäre, dich hinterher vielleicht noch immer leiden zu lassen.

Ich war mir meiner Entscheidung klar und bewusst, ICH war bereit dich gehen zu lassen....

Auch Steffen war nun damit einverstanden und wir gingen hinein ins Zimmer um unsere Entscheidung kund zu tun. Wir äußerten unseren Wunsch dabei zu sein, was auch kein Problem war.

 

Wir wurden noch einmal gefragt, warum genau, ob wir dich nun gehen ließen wegen dem Geld, oder aber wegen anderem Grund, wir erklärten der Ärztin, dass wir es für dich tuen. Wir hatten jetzt die Chance, dir die Schmerzen zu nehmen und dich von deinem Leiden zu erlösen. Du bist uns immer Treu gewesen und hast uns all deine Liebe Geschenkt, NUN waren wir an der Reihe, dir für diese Zeit zu danken und dich in Würde gehen zu lassen.

 

Und so taten wir es auch...

 

Wir gingen zu dir, beteten noch einmal für dich und dann durftest du gehen. Du bekamst die Spritze gesetzt und dein Herz hörte auf zu schlagen. Nun warst du ein Engel....

 

 

Wir streichelten dich noch etwas, auch als wir gesagt bekamen, das du nun gegangen seiest... Dann holten wir deine Decke aus dem Auto, legten dich dort hinein und brachten dich gemeinsam mit einer Assistentin zum Auto.

 

21.05.2012 am Frühen Abend ca. 17.30Uhr

Da wir jetzt sowieso kein Auto hätten fahren können, weil unsere Trauer noch viel zu sehr unser Denken und Handeln hätte abgelenkt, riefen wir unsere Freunde, Familien und bekannten an, alle die Dich kannten sollten erfahren, dass du die Reise zum Regenbogenland angetreten hattest.....

 

Es traf jeden dem wir davon berichteten wie ein Schlag, niemand hätte damit gerechnet, denn du warst doch noch so Jung und hast dir nie etwas wirklich anmerken lassen...

 

Du bist und bleibst nunmal ein Kämpfer <3

 

 

 

Wir werden Dich immer Lieben und dich Nie vergessen!!!!

 

Deine Mama, dein Papa, dein Lebenskumpel Nero,

 

sowie all deine Tierischen und Menschlichen Freunde <3